Der Schutz, die Förderung und die Unterstützung des Stillens durch die Mutter gehören zu den Prioritäten der staatlichen Gesundheitseinrichtungen. Die WHO empfiehlt das ausschließliche Stillen durch die Mutter während der ersten sechs Lebensmonate und dann die Fortsetzung des Stillens bis zu einem Alter von 2 Jahren und darüber hinaus, um das Wachstum, die Entwicklung und die Gesundheit des Kindes optimal zu fördern. Das Ministerium für Gesundheit des Großherzogtums Luxemburg schließt sich diesen Empfehlungen der WHO an und fördert sie durch die Umsetzung des Programms der „Nationalen Politik zum Schutz, Förderung und Unterstützung des Stillens“, das im Jahr 2006 verabschiedet wurde. Seitdem zielen die Aktionspläne für 2006-2010 sowie für den Zeitraum 2011-15 darauf ab, das verlängerte Stillen aller Babys in unserem Land zu fördern. „Stillförderung bedeutet Gesundheitsförderung“. Die Daten über das Stillen in Luxemburg (Studie ALBA 2008) zeigen, dass viele Mütter die Vorzüge der Muttermilch für ihr Baby erkannt haben, da nahezu 90 % sich für ein Stillen nach der Geburt entscheiden. Leider nimmt dieser Prozentsatz mit Zunahme des Kindes schnell ab. Im Alter von 4 Monaten werden nur noch 45 % der Babys gestillt und im Alter von 6 Monaten sind es nur noch 41 %. Die genannten Gründe für ein vorzeitiges Abstillen sind vielfältig: Geringes Vertrauen der Mütter in ihre Fähigkeit, zu stillen (Angst vor „zu wenig Milch“), Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit, Brustprobleme, Mangel an einer konzertierten und sich ergänzenden Kooperation der Vertreter der Gesundheitsbereiche, die den Säugling betreuen, schwierige sozioökonomische Verhältnisse oder ungünstige Bedingungen im Berufsleben.