Essen in einer Erziehungs-und Betreuungseinrichtung für Kinder
Wie kann man Kinder schon von klein auf dazu anregen, sich ausgewogen zu ernähren und lieber frisches Obst und Gemüse zu essen als salzhaltige Gerichte und Süßigkeiten, oder auch neue Geschmacksrichtungen kennenzulernen? Wie kann man bei den gemeinsamen Mahlzeiten für eine angenehme und entspannte Atmosphäre sorgen? Und wie kann man den Kleinen beibringen, ihre Mahlzeit zu genießen und auf ihr Hunger- und Sättigungsgefühl zu achten?
Fragen über Fragen, die sich noch drängender in Erziehungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder stellen, die einen großen Anteil an ihrer Entwicklung und Erziehung haben. Sie spielen eine grundlegende Rolle bei der Förderung der kindlichen Gesundheit, insbesondere hinsichtlich der Qualität ihrer Ernährung.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung für Kinder
Ein Kind unter 11 Jahren benötigt:
- 0,5 bis 1 L Flüssigkeit;
- 5 Portionen Obst und Gemüse;
- 1 Portion Getreideprodukte oder Kartoffeln zu jeder Hauptmahlzeit;
- 3 Portionen Milchprodukte;
- 1 Portion Fisch, Fleisch, Ei oder vegetarische Alternative.
Die benötigten Portionen hängen von der Statur ab und können mithilfe der Hand perfekt abgemessen werden.
Sehen Sie sich hierzu auch unsere Seite über die Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung bei Kindern an.
Die Gewöhnung an eine ausgewogene Ernährung
Wie kann man Kinder an neue Lebensmittel gewöhnen?
Neues wird mehrmals angeboten!
Es gibt keine endgültige Regel für die Frage, wie oft man ein Lebensmittel anbieten sollte, damit sich das Kind daran gewöhnt. Die Erfahrung lehrt, dass ein- oder zweimal selten ausreicht. Ein neues Lebensmittel sollte nicht zu häufig auf dem Speiseplan stehen, sondern in Abständen von 2 bis 4 Wochen angeboten werden, eventuell in verschiedenen Zubereitungsformen.
Vielfalt im Alltag!
Kinder sollten regelmäßig die Gelegenheit haben, eine neue Speise, ein neues Lebensmittel oder einen neuen Geschmack kennenzulernen. Diese Gelegenheit bietet sich bei einer normalen Mahlzeit, bei Workshops und Projekten. Auf diese Weise lernen Kinder die Vielfalt der Lebensmittel kennen und eine abwechslungsreiche Ernährung wird zur Regel.
Neues wird in kleinen Mengen angeboten!
Die neuen Speisen sollten am besten als Vorspeise oder Beilage fungieren, um der Verschwendungvon Lebensmitteln vorzubeugen. Außerdem sind Lebensmittel, die es nur in kleinen Mengen gibt, manchmal besonders interessant.
Das Neue wird besonders hervorgehoben!
Es ist sinnvoll, die neue Speise besonders gepflegt und appetitlich zu präsentieren und sie deutlich als etwas Neues zu kennzeichnen. Die Erzieher sollten die Kinder ermutigen, eine kleine Menge zu probieren, ohne sie jedoch zu zwingen! Die Kinder die es gekostet haben, können die Gelegenheit bekommen, ihren Kameraden den Geschmack zu beschreiben.
Die unbekannten Lebensmittel werden zusammen mit bekannten Lebensmitteln angeboten.
Im Allgemeinen nehmen Kinder nur wenig von einer neuen Speise. Damit sie trotzdem satt werden und mit ihrer Mahlzeit zufrieden sind, ist es empfehlenswert, ihnen neben der Neuheit eine bekannte Speise anzubieten. So werden auch die Kinder satt, die gegenüber neuen Speisen misstrauisch sind, da sie sich an den bekannten Speisen sattessen können.
Neue Lebensmittel werden separat angeboten!
Man sollte darauf achten, neue Lebensmittel nicht mit bekannten Lebensmitteln zu mischen. Ein neues Lebensmittel sollte immer identifizierbar sein und separat angeboten werden. Nur so können die Kinder ein neues Lebensmittel als solches erkennen und mit ihren Sinnen entdecken. Kinder, die Selleri nur in einer Creme-Suppe und zusammen mit anderem Gemüse essen, können nicht wissen, wie Selleri aussieht oder schmeckt, selbst wenn sie ihn mehrmals gegessen haben.
Beschreiben anstatt bewerten
Während der Mahlzeiten sollten die Erwachsenen die neuen Lebensmittel beschreiben, ohne sie zu bewerten. Ein Kind, das hört „Probier mal, das schmeckt gut“, weiß nicht, welcher Geschmack es erwartet, sondern nur, dass sein Gesprächspartner das fragliche Lebensmittel mag. Besser ist es, Aroma, Geschmack und Beschaffenheit einer Speise zu beschreiben.
Die Ernährungs-Erziehung in den Erziehungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder
Der nationale Rahmenplan behandelt die Themen Essen und Ernährung innerhalb der non-formalenBildung.
Die Ernährungs-Erziehung als Teil der non-formalen Bildung findet im Alltag statt, während der Mahlzeiten oder wenn die Kinder in der Küche oder im Garten helfen.
Das Kennenlernen einer ausgewogenen Ernährung ist ein wichtiger Lernprozess, der in den Betreuungseinrichtungen ein Hauptziel der Ernährungs-Erziehung sein sollte. Hier kann das Interesse der Kinder für das Essen und die Ernährung stimuliert werden. Die Themen aus dem Bereich Ernährung sollten ohne Stress und auf selbstbestimmte und autonome Weise behandelt werden.
Alle Kinder sollten diese Erfahrungen unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrer Ernährungsgewohnheiten machen können. Die Betreuungseinrichtungen bieten den Kindern einen besonderen Rahmen an, um ihnen Kenntnisse und Kompetenzen im Bereich Essen und Ernährung zu vermitteln. Mahlzeiten gemeinsam zuzubereiten und zu essen werden zu alltäglichen Handlungen, die Spaß, Entspannung und Genuss versprechen.
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