Den Geschmackssinn des Kindes fördern und ihm Freude am Essen vermitteln

Die Entwicklung des Geschmackssinns geht mit der Ausbildung der 5 Sinne (Sehen, Tasten, Hören, Schmecken, Riechen) einher

Es gehört auch dazu, dass Sie mit dem Kind etwas mehr über Essen reden als “schmeckt mir, oder schmeckt mir nicht“ und „gesund oder ungesund“.

Entdecken Sie gemeinsam neue Geschmäcker und denken Sie sich kleine Ratespiele aus.

Beispiel: Das Geräusch erraten, das ein Lebensmittel macht, wenn man hineinbeißt.

Ihr Kind muss sich an neue Geschmacksrichtungen erst gewöhnen; lassen Sie ihm die Zeit, sie langsam kennenzulernen. Bieten Sie ihm das Lebensmittel regelmäßig an, ohne schon bei der ersten, zweiten, dritten … Ablehnung aufzugeben.

Zwingen Sie es nicht, doch hören Sie nicht auf, es dieses Lebensmittel probieren zu lassen. Nach und nach wird es sich an den Geschmack gewöhnen, ihn kosten und schließlich mögen. Um seine Neugier zu wecken, sorgen Sie für Farbe auf dem Teller.

Achten sie jedoch auf den Unterschied zwischen der Ablehnung eines neuen Lebensmittels und einer Reaktion, die von echtem Ekel zeugt: Es ist möglich, dass Ihr Kind den Geschmack eines Lebensmittels nicht ertragen kann.

Anfangs ist es besser, das Lebensmittel immer in der gleichen Form (Art des Garens, Präsentation) zu geben. Sobald sich das Kind an das Lebensmittel gewöhnt hat, können Sie die Form der Zubereitung ändern.

Das Ernährungsverhalten von Kindern

Das Ernährungsverhalten von Kindern unterscheidet sich von demjenigen der Erwachsenen. Kinder haben andere Vorlieben hinsichtlich des Aussehens, des Geruchs und des Geschmacks von Lebensmitteln und sind gegenüber unbekannten Lebensmitteln oft misstrauisch.

Lebensmittel müssen gut schmecken, den Hunger stillen und nicht zu viel Zeit benötigen, um gegessen zu werden, denn Kinder mögen es nicht, zu lange bei Tisch zu sitzen.

Das Gefühl des Hungers und der Sättigung werden vom Energiebedarf des Körpers bestimmt. Bei kleinen Kindern wird dieser Prozess noch nicht von externen Faktoren beeinflusst. Bei größeren Kindern können Freude, Traurigkeit oder Stress den Appetit beeinflussen.

Das Gefühl der Sättigung stellt sich erst 10 bis 20 Minuten nach der Nahrungsaufnahme ein, selbst wenn der Magen schon vorher gefüllt ist.

Die Geschmacksvorlieben von Kindern

Von Geburt an mögen Kinder den süßen Geschmack. Zucker ist ein natürlicher Indikator für leicht verdauliche und energiereiche Nahrung. Diese Vorliebe führte unsere Vorfahren zu reifen Früchten und Honig und sicherte so ihr Überleben. Heute, in einer Welt, in der Süßigkeiten überall und zu geringen Preisen erhältlich sind, erweist sich dieser „Geschmack des Überlebens“ in vielen Fällen als fatal.

Kinder mögen bitteren Geschmack oft nicht. In der Natur ist diese Abneigung ein Schutzmechanismus, der uns davor bewahrt, giftige Stoffe zu essen, denn in der Natur bilden giftige Tiere und Pflanzen bittere Stoffe, um ihre Fressfeinde zu warnen.

Sauer ist ebenfalls ein Geschmack, den viele Menschen nicht besonders mögen, vor allem, wenn er intensiv ist. Diese Abneigung schützt uns wiederum vor Lebensmitteln, die nicht gut für uns sind, wie etwa faules Obst oder saure Milch, und warnt uns vor dem übermäßigen verzehr saurer Nahrung, beispielsweise von Essig oder unreifen Früchten.

Das soll nicht heißen, dass man Kindern keine bitteren oder sauren Lebensmittel anbieten soll. Das Kennenlernen dieser Lebensmittel gehört zur Ernährungserziehung dazu. Bittere und saure Geschmacksnoten können durch Milchprodukte, Zucker oder Salz abgemildert werden.

Schmecken will gelernt sein.

Die Gewöhnung an Geschmacksrichtungen, Lebensmittel und Speisen ist ein langwieriger, komplexer und sehr persönlicher Prozess. Es genügt nicht, eine Speise ein- oder zweimal anzubieten in der Hoffnung, dass sie den Kindern schon schmecken wird. Es ist wichtig, die Neugier der Kinder zu wecken, sie an der Obst- und Gemüseernte zu beteiligen, an den Einkäufen sowie an der Essenszubereitung. So können Kinder neue Erfahrungen mit diesen Lebensmitteln machen, die bei weitem über das schlichte Kosten hinausgehen. Beobachtung und Nachahmung sind Schlüsselelemente dieses Lernprozesses.

Bei Tisch eignen sich Kinder oft die Vorlieben und Abneigungen ihrer Bezugspersonen an, einschließlich ihrer Art zu essen und ihrer Meinung in Bezug auf die Ernährung. Bei kleinen Kindern sind dies vor allem die Erwachsenen, mit denen sie essen und die ihre Mahlzeit zubereiten. Je größer sie werden, desto mehr ahmen sie auch andere Kinder und Erwachsene nach, im Allgemeinen diejenigen, die sie „bewundern“ und die ihnen als Vorbilder dienen.

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