Welche besonderen Bedürfnisse treten während der Schwangerschaft auf?

Gewichtszunahme und Energiebedarf

Es ist ganz normal, während der Schwangerschaft zuzunehmen, doch es gibt keinen Idealwert für diese Zunahme, der für alle Frauen gelten würde. Die Empfehlungen hinsichtlich der Gewichtszunahme während der Schwangerschaft basieren auf Ihrem BMI (Body Mass Index) vor dem Beginn der Schwangerschaft. Der BMI ist eine Größe, die Ihr Gewicht zu Ihrer Körpergröße im Quadrat in Beziehung setzt:

BMI Empfohlene Gewichtszunahme
< 20 12,5 - 18 kg
20 - 27  11 - 15,5 kg
> 27 6,5 - 11 kg

 

Auch wenn sich das Kind vor allem in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft entwickelt, ist es normal, dass Sie zu Beginn einige Kilo zunehmen: der Körper muss Reserven anlegen, von denen er später zehren kann, vor allem während der Stillzeit.

Wenn Sie vor der Schwangerschaft Gewichtsprobleme hatten (zu geringes oder übermäßiges Gewicht) oder wenn Sie eine Diät eingehalten haben, ist es wichtig, dies mit Ihrem Arzt zu besprechen und einen Ernährungsberater zu konsultieren.

Während der ersten drei Monate Ihrer Schwangerschaft nimmt Ihr Energiebedarf praktisch nicht zu, erst in den folgenden und vor allem in den letzten drei Monaten benötigen Sie mehr Energie. Ihr Tagesbedarf liegt dann um 150-250 kcal pro Tag höher, was einer Zwischenmahlzeit in Form von Obst oder Milchprodukten entspricht.

Kalzium

Kalzium ist wichtig für gesunde Zähne und Knochen, beim Baby wie bei der Mutter. Der Fötus erhält das Kalzium aus Ihren Reserven. Deshalb ist es wichtig, auf eine ausreichende Zufuhr dieses Mineralsalzes während der gesamten Schwangerschaft zu achten. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit beträgt Ihr Bedarf an Kalzium 1000-1200 mg/Tag. Vergessen Sie nicht, dass Muttermilch die wichtigste Kalziumquelle für das Baby ist.

Achten Sie auf eine ausreichende Kalziumzufuhr, indem Sie 4-5 Portionen Milchprodukte pro Tag essen.

Eine Portion entspricht:

  • 1 Glas Milch (200 ml).
  • 1 Glas Buttermilch (200 ml).
  • 1 Portion Emmentaler (20 g).
  • 1 Portion Camembert (45 g).
  • 1 Portion Mozzarella (65 g).
  • 1 Scheibe Gouda (30 g).
  • 1 Joghurt (125 g).

Eisen

Eisen wird von unserem Körper zu Herstellung der roten Blutkörperchen benötigt – die Ihren und die Ihres Babys. Dieses Mineral hilft, den Sauerstoff in Ihrem Blut von den Lungen in die verschiedenen Körperteile.

Eisenmangel kann zu einer Anämie (Blutarmut) führen. Im Fall einer schweren Anämie der Mutter besteht die Gefahr, dass das Baby nicht genügend Sauerstoff erhält, um zu wachsen und sich normal zu entwickeln. Glücklicherweise werden Schwangerschaft und Stillzeit von einer deutlichen Steigerung der Absorptionsfähigkeit von Eisen begleitet, die umso wichtiger ist, da Sie dann nur über schwache Reserven verfügen.

Die ergiebigste Eisenquelle ist Fleisch. Manche Gemüsesorten (z. B. Blattgemüse oder Hülsenfrüchte ...) enthalten ebenfalls Eisen, das vom Körper jedoch weniger gut aufgenommen wird. Vitamin C hat einen positiven Einfluss auf den Absorptionsgrad von Eisen aus pflanzlicher Nahrung. Tee und Kaffee hingegen verringern diese Fähigkeit – einer der Gründe, warum man den Genuss dieser Getränke einschränken sollte. Manchmal genügt das über die Nahrung aufgenommene Eisen jedoch nicht, den Bedarf einer Schwangeren zu decken.

Die Routine-Blutuntersuchungen, die Sie machen lassen werden, dienen auch der Feststellung des Eisengehalts. Im Fall eines Mangels verschreibt Ihnen der Arzt ein Eisenpräparat.

Jod

Jod ist ein, für die problemlose Entwicklung des Gehirns sowie das Wachstum des Babys, unverzichtbares Element. Eine unzureichende Zufuhr kann bei Ihnen und Ihrem Baby zu Schilddrüsenproblemen führen. Ein Jodmangel während der Schwangerschaft kann die intellektuelle Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Die besten Jodquellen in der Ernährung sind Salzwasserfische und Meeresalgen, aber auch mit Jod angereichertes Speisesalz (Jodsalz) sowie mit Jodsalz zubereitete Nahrungsmittel (Brot ...).

 

Folsäure – Vitamin B9

Folsäure ist während der Schwangerschaft extrem wichtig, besonders zu Beginn der Schwangerschaft und sogar vor der Empfängnis. Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure reduziert das Risiko einer Fehlbildung des Rückenmarks (Spina bifida) Ihres Babys. Eine tägliche Zufuhr von 0,4 mg Folsäure wird ab der 4. Woche vor der Empfängnis und dann bis zur 12. Schwangerschaftswoche empfohlen. Bei Frauen mit Risikofaktoren, also mit einer entsprechenden Vorgeschichte (Fehlgeburten, Kind mit einer Spina bifida ...) werden höhere Dosen verschrieben.

Zum letzten Mal aktualisiert am