Toxoplasmose und Listeriose
Infektionen während der Schwangerschaft sind schwer zu behandeln, weil unglücklicherweise die meisten Medikamente während dieser Periode nicht eingenommen werden dürfen.Während der Schwangerschaft entwickeln Sie eine besondere Anfälligkeit für manche über die Nahrung übertragene Infektionen. Leider haben diese Infektionen schlimme Konsequenzen für die Gesundheit Ihres Babys!
Die Toxoplasmose
Es handelt sich um eine von einem Parasiten (Toxoplasma gondii) übertragene Krankheit, der im Tierreich weit verbreitet ist. Katzen sind seine bevorzugten Wirtstiere, von denen aus er den Menschen infizieren kann. Über die Exkremente der Katze kann er Erde, Wasser, Gemüse und Obst kontaminieren. Ein gründliches Waschen von Obst und Gemüse ist also unerlässlich. Der Parasit kann von Pflanzen fressenden Tieren aufgenommen werden und sich in deren Muskeln einkapseln. Der Mensch infiziert sich dann, indem er das rohe oder nicht völlig gegarte Fleisch isst. Da Toxoplasma gondii durch Hitze zerstört wird, ist ein völliges Garen von Fleisch erforderlich.
Beim erwachsenen Menschen ist die Toxoplasmose eher harmlos, bei nicht immunen Schwangeren hingegen kann der Parasit die Plazentaschranke durchdringen und den Fötus infizieren. Die Folgen (Fehlgeburt, Schädigung des Gehirns) sind je nach Schwangerschaftsstadium unterschiedlich und zu Beginn der Schwangerschaft am größten.
Deshalb wird bei Ihrem ersten Arztbesuch ein Blutbild erstellt, um zu ermitteln, ob Sie immun sind.
Die Listeriose
Sie ist ein in der Umwelt (Erde, Pflanzen, Salat usw.) weit verbreitetes Bakterium (Listeria monocytogenes). Auch Tiere können Träger des Bakterium sein, ohne selbst krank zu sein, und so Produkte tierischen Ursprungs kontaminieren. Die meisten Infektionen beim Menschen entstehen durch verseuchte Nahrungsmittel(Produkte aus Rohmilch, nicht völlig gegartes Fleisch, rohes Gemüse). Die allermeisten Menschen werden nicht krank, wenn sie mit Listeria kontaminierte Lebensmittel essen. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem hingegen, also etwa kranken oder älteren Menschen, kann es zu manchmal schweren Infektionen kommen (Blutvergiftung, Meningitis).
Das Krankheitsbild kann einem grippalen Infekt ähneln, mit Kopfschmerzen, Fieber, Gliederschmerzen und manchmal auch Durchfall oder Erbrechen. Vor dem Auftreten dieser Symptome können mehrere Tage oder auch Wochen vergehen.
Im Fall einer Blutvergiftung kann die Diagnose durch die Untersuchung einer Blutprobe bestätigt werden.
Die Krankheit kann über die Plazenta auf den Fötus übertragen werden, selbst wenn sich die werdende Mutter nicht krank fühlt. Dies kann zu einer Früh- oder Fehlgeburt oder auch zu gravierenden Gesundheitsproblemen des Neugeborenen (beispielsweise Meningitis) führen. Eine schnelle Behandlung der Mutter mit Antibiotika kann die Infizierung des Fötus verhindern.
Listeria ist ein Bakterium, das Temperaturen bis knapp über dem Gefrierpunkt überlebt und sich folglich auch in Lebensmitteln vermehrt, die im Kühlschrank aufbewahrt werden. Es wird durch Pasteurisieren oder Kochen abgetötet. Es wird empfohlen, zubereitete Lebensmittel schnell zu verzehren, um eine erneute Kontaminierung zu vermeiden.
Einige sinnvolle Hygieneregeln
- Achten Sie immer auf eine gründliche Hygiene. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände.
- Wenden Sie diese Hygieneregeln auch strikt auf Ihren Kühlschrank an. Achten Sie auf eine Kühltemperatur zwischen 4 und 7°C und reinigen Sie den Kühlschrank regelmäßig.
- Verzehren Sie Lebensmittel nach ihrer Zubereitung schnell.
- Achten Sie auf die Mindesthaltbarkeitsdaten. Essen Sie niemals ein Lebensmittel, das Sie nicht für hygienisch einwandfrei oder vollkommen frisch halten.
- Essen Sie völlig gegartes Fleisch, vermeiden Sie blutiges Fleisch, Spieße, Fleischfondues, gekochtes, aber kalt serviertes Fleisch wie etwa Pastete.
- Vermeiden Sie rohe oder halb gekochte Eier (Spiegeleier, Omelette ...).
- Nehmen Sie keine Frischmilch oder Milchprodukte aus frischer Milch oder Käse aus frischer Milch (einige Camembert-, Brie-, Fetasorten ...) zu sich. Seien Sie vorsichtig mit hausgemachten Lebensmitteln.
- Seien Sie vorsichtig mit fertig zubereiteten Salaten.
- Waschen Sie sich nach der Zubereitung roher Lebensmittel gründlich die Hände. Reinigen Sie alle Arbeitsbereiche und Utensilien gründlich mit Seife.
- Schälen Sie Obst und Gemüse gründlich und waschen Sie sie unter fließendem Wasser. Vergessen Sie nicht, Kräuter und Getreidesprossen gründlich zu waschen.
- Wenn Sie mit Katzen in Kontakt kommen, waschen Sie sich gründlich die Hände, nachdem Sie sie berührt haben. Vermeiden Sie jeden Kontakt mit den Exkrementen in der Katzentoilette.
- Gärtnern Sie mit Handschuhen und waschen Sie sich nach der Arbeit gründlich die Hände.
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