Bestimmte altersbedingte körperliche Veränderungen und ihr Einfluss auf die Ernährung

Das Gewicht

Bestimmte alterbedingte körperliche Veränderungen 

Wenn das Körpergewicht eines Menschen sich innerhalb kurzer oder auch längerer Zeit deutlich verändert, weist das meist auf eine Änderung des Gesundheitszustands hin und erfordert eine Abklärung durch den Arzt.Folglich ist es wichtig, dass Sie sich regelmäßig wiegen, beispielsweise einmal im Monat. Notieren Sie Ihr Gewicht in einem Kalender oder Notizbuch.

Wenn sich das Gewicht langsam verändert

Gewichtsverlust oder -zunahme innerhalb mehrerer Wochen oder Monate ist Zeichen für ein Ungleichgewicht zwischen Energiezufuhr (durch die Ernährung) und Energieverbrauch (Körperfunktionen und körperliche Aktivität).

Wenn sich das Gewicht schnell verändert

Gewichtsverlust oder -zunahme innerhalb weniger Tage wird oft durch die Veränderung der im Körper vorhandenen Menge Wasser hervorgerufen. Eine Gewichtszunahme von mehr als 2 kg pro Woche ist Indiz für eine Wasserspeicherung im Körper, die sich in schweren Beinen zeigt, die abends geschwollen sind. Eine solche Wassereinlagerung kann durch die Verschlechterung einer bestehenden Krankheit, eine medikamentöse Behandlung oder eine schlecht eingestellte Therapie hervorgerufen werden.

Auf alle Fälle sollten Sie darüber unverzüglich Ihren Hausarzt informieren.

Übergewicht

Im Allgemeinen steigert ein erhöhtes Gewicht das Krankheitsrisiko. Im Alter jedoch haben Übergewicht und Fettleibigkeit nicht mehr die gleiche Bedeutung für die Gesundheit wie in jungen Jahren. Bei älteren Menschen scheint Gewichtsverlust nicht unbedingt den Gesundheitszustand zu verbessern; im Gegenteil kann Übergewicht in manchen Fällen schützend wirken: weniger Oberschenkelhalsbrüche, bessere Erholung und Genesung.

Gewichtsverlust

Ein Gewichtsverlust von 1 bis 2 kg innerhalb einer Woche ist oft Zeichen eines Flüssigkeitmangels. Sie leiden an Flüssigkeitmangel, wenn Sie folgende Symptome wahrnehmen: trockner Mund, Schwierigkeit trockene Lebensmittelhinunterzuschlucken oder sogar jede Art von Lebensmittel zu schlucken. Die Haut wird knittrig und der Urin dunkel. Zwingen Sie sich dann, die empfohlene Menge zu trinken und kontaktieren Sie Ihren Arzt, denn Flüssigkeitsmangel ist extrem gefährlich. Ein Verlust von 5 % seines Normalgewichts in 1 Monat oder 10 % in 6 Monaten ist Zeichen für eine Krankheit oder falsche Ernährung, ein ernstes Gesundheitsrisiko. Konsultieren Sie daher unbedingt Ihren Hausarzt.

Knochenbrüchigkeit

Osteoporose nennt man den häufig vorkommenden Abbau der Knochensubstanz, der mit dem Alter zunimmt und sowohl Frauen als auch Männer betrifft. Sie verursacht eine Knochenbrüchigkeit, die bei Stürzen oder Stolpern zu einem höheren Risiko eines Bruchs führt und sogar spontane Brüche hervorrufen kann.

Folgende Faktoren verstärken das Osteoporose-Risiko

  • Alter: Menschen, die älter als 65 Jahre sind, sind stärker gefährdet;
  • Geschlecht: Frauen sind früher betroffen als Männer;
  • Bewegungsmangel;
  • Eine kalziumarme Ernährung während des gesamten Lebens;
  • Ein Vitamin-D-Mangel aufgrund eines unzureichenden Aufenthalts im Sonnenlicht oder einer Vitamin-D-armen Ernährung;
  • Rauchen;
  • Übermäßiger Alkoholkonsum;
  • Starker Konsum von Koffein (Kaffee, Schokolade, Cola, Energy-Drinks).

Man kann Osteoporose vorbeugen, indem man auf die tägliche Aufnahme der folgenden Stoffe achtet

  • Eiweiß, um die Knochenstärke und die Muskelmasse zu bewahren, die das Skelett trägt;  
  • Kalzium, um die Knochen zu stärken;
  • Zudem spielt eine regelmässige, alters- und entwicklungsgerechte körperliche Aktivität eine wichtige Rolle bei der Osteoporose-Prävention, da sie die Knochenbildung stimuliert.

Einige Ratschläge

  • Nehmen Sie täglich eine Portion Fleisch oder Fisch oder Eier zu sich, wegen ihres hohen Eiweißgehalts. Lassen Sie auch Hülsenfrüchte nicht links liegen, die ebenfalls eine gute Eiweißquelle sind. Nehmen Sie 3 oder 4 Portionen Milchprodukte pro Tag zu sich.  Achten Sie auch darauf, kalziumreiches Mineralwasser zu trinken (mehr als 300 mg/l). Bewegen Sie sich täglich, z.B. 30 Minuten lang bei schnellem Gehen oder einer vergleichbaren Aktivität. Machen Sie Gymnastikübungen zur Stärkung Ihrer Muskeln.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Vitamin-D-Aufnahme, vor allem durch Sonneneinstrahlung auf Ihre Haut.Man findet Vitamin D auch in der Nahrung: fetter Fisch (Thunfisch, Makrele, Hering, Sardine, Lachs), Eigelb, nicht entrahmte Milchprodukte und mit Vitamin D angereicherte Produkte (Bsp.: Milchprodukte, Öl, Frühstücksmüsli).

Ein unzureichender Aufenthalt in der Sonne kann einen Vitamin-D-Mangel hervorrufen. Eine normale Betätigung im Freien das ganze Jahr über, etwa 10 Minuten pro Tag draußen, mit unbedeckten Armen, sobald es das Wetter erlaubt, reichen aus, um Ihren Vitamin-D-Bedarf zu decken. Doch Vorsicht: Halten Sie sich ohne Schutz nicht länger in der Sonne auf. Vermeiden Sie es im Sommer, sich zwischen 11 und 15 Uhr in die Sonne zu begeben. Denken Sie bei Hitze vor allem daran, ausreichend zu trinken.  

Das Geschmacksempfinden

 Ab einem Alter von ca. 50 Jahren scheint auch der Geschmackssinn allmählich abzunehmen. Für diese abnehmende Geschmacksempfindlichkeit ist in erster Linie eine Funktionsänderung der Geschmackszellen verantwortlich. Weitere Faktoren wie die Zusammensetzung des Speichels, Zahnprobleme (Zahnverlust, schlechtsitzende Prothesen, Entzündungen des Zahnfleischs …), führen dazudass man nicht mehr so gut kauen kann. Dabei geben Lebensmittel gerade dann, wenn sie gut gekaut werden, Geschmacksstoffe frei, die den Appetit anregen.

Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Geruchsempfindlichkeit ab. Als Ursachen kommen eine nasale Obstruktion oder ein veränderter Luftfluss infrage. Außerdem werden Veränderungen der Sinneswahrnehmung durch manche Pathologien und/oder medikamentöse Behandlungen verstärkt. Diese sensorischen Veränderungen beeinflussen grundlegend den Genuss, zu essen, und das Interesse für die Ernährung.

Um dem vorzubeugen, lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf: Spielen Sie mit den Farben der Lebensmittel, probieren Sie verschiedene Rezepte und Texturen aus, verwenden Sie bunte Tischdecken oder -sets …

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